Geschichte

Die Kirche Autal wurde 1933 erbaut und im folgenden Jahre als Kreuzkirche geweiht. Den Entwurf lieferte der Architekt Fritz Prangl. An der Südwestecke ist ein Turm mit quadratischem Grundriss angebracht. Dieser wurde 1939 erhöht und gleichzeitig der ursprüngliche Spitzhelm abgetragen. Das Kircheninnere ist ein Saalraum mit zwei schmalen Abseiten (durch je zwei Betonpfeiler abgetrennt)und ein leicht erhöhter Altarraum. Ähnlichkeiten ergeben sich zur basilikalen Form der Grazer St.-Josephkirche. Der dreigeschossige Pfarrhof wurde in den Jahren 1936 bis 1939 im rechten Winkel an der Nordseite der Kirche angefügt. Erstmalig ist der Versuch, Kirche und Pfarrhaus als einheitlichen Baukörper zu gestalten. Letzteres wurde in den Jahren 1999 und 2000 durch einen Zubau erweiert.

Ein große Wohltäterin der Kirche war die Frau Baronin Maya Reichsfreiin Wucherer von Huldenfeld, deren Familienwappen an der Orgelempore hängt.

Die Einrichtung stammt aus der Bauzeit. Der Hochaltar wird von einem überlebensgroßem Kreuz aus Tiroler Zirbenholz bestimmt. Der Bildschnitzer war Hans Mauracher. Von ihm stammen auch die Kanzel (Anbetung der Könige) und das Marienstandbild des linken Seitenaltares. 1938 folgte die Herz-Jesu-Statue für den rechten Seitenaltar. Nach dem Krieg schuf derselbe Künstler noch ein Standbild des Hl. Joseph (rechte Abseitenwand) und ein auferstandener Heiland. Die Weihnachtskrippe schuf Erwin Huber im Jahre 1946.

Die Wandmalereien schuf Fritz Silberbauer in den Jahren 1937/38. Sie stellen die vierzehn Kreuzwegstationen dar und sind in Pastellfarben ausgeführt.

Das Bild „Maria Treu“ beim Eingang wurde zu Maria-Empfängnis 1940 von Frau Christine Postl gestiftet.

In dem 2004 erneuerten Glockenturm hängen die 570 kg schwere „Kreuzglocke“, die „Marienglocke“ mit 331,5 kg (beide aus dem Jahre 1938). Hergestellt wurden sie von der Innsbrucker Glockengießerei Graßmayer, welche 1962 das Geläute noch durch eine dritte Glocke, die „Josefsglocke“ (172 kg), vervollständigt hat.

Die farbigen Glasfenster stammen von Prof. Franz Weiss aus dem Jahre 1990. In der Rose über der Orgelempore thront Christus als Weltherrscher (Pantokrator). Im Altarraum zeigen zwei Fensterbahnen die vier Erzengel (Uriel, Gabriel, Michael, Raphael) und zwei Engel mit Erntekörben. Den acht Rundfenstern der Abseiten hat Meister Odilo Kurka (Glasmalerei Schlierbach) einen warmen Alabasterton verliehen.

Die beiden Torflügel der Kirche wurden 1989 mit Bronzereliefs von Prof. Erwin Huber versehen. Dargestellt sind: Mariae Verkündigung, die Anbetung der drei Weisen aus dem Morgenland, die Auferstehung Christi und die Begegnung mit den Jüngern in Emaus.

An der Außenseite der ostseitigen Chorapsis ist 1957 ein Heldenaltar zum Gedächtnis der Gefallenen beider Weltkriege errichtet worden. Über dem Altartisch sind sechs „Kriegerstafeln“ und in der Mitte das Eiserne Kreuz angebracht. Darüber befindet sich „Maria Heimgang“, von Rita Passini in Keramik ausgeführt.

Über der Eingangstür zum Pfarrhaus ist ein Rundfeld (Tondo) aus Marmor, Maria mit Kind darstellend, eingemauert. Bemerkenswert ist auch eine Erinnerungstafel, welche auf eine großzügige Stiftung aus dem künstlerischen Nachlaß des Tondichters Julius Fucik (geb. 1872 in Prag, gest. 1916 in Berlin) hinweist.

Quellen:

DEHIO HANDBUCH: Die Kunstdenkmäler Österreichs, Steiermark ohne Graz, bearbeiter von Kurt Woisetschläger und Peter Krenn, Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1982

„Die Geschichte unserer Kirche“, Maschinschrift von Hermine Prevolschek, veröffentlicht im Autaler Pfarrblatt 2002

Chronik der Pfarre Autal, 3 Bände, handgeschrieben, ab 1933